Wenn der Mensch kein Hobby hat … zieht er um.

Hier wohne ich jetzt also …

Die ersten Tage in der neuen bescheidenen Behausung waren anstrengend und mit viel Arbeit verbunden. Aber gejammert wird nicht. Wenn ein Umzug das reinste Vergnügen wäre, würden die Menschen ständig umziehen, macht aber keiner. Außerdem hat sich das Packen, organisieren und schleppen echt gelohnt. Deshalb jetzt pure Freude und im Nachhinein war es echt gar nicht so schlimm. Aber das ist es im Nachhinein ja nie!

Man muss selbstkritisch sein, auch wenn´s verdammt schwerfällt. Ich war überorganisiert!

Ja, das geht. Ich war echt nervig, weil ich ständig irgendwas klären und regeln wollte. Und ja, es war sau unnötig. Wenn es machbar gewesen wäre, hätte ich für mein spärliches Umzugsgut in Form von 10 Kisten, 3 Koffern, einer Waschmaschine, einem Esszimmertisch, ner Kommode und einem Regal 20 Mann angefordert, damit ja alles reibungslos abläuft. Lachst du schon?

Der Mensch, der hier jetzt mit mir wohnt, hat 2 Tage nach mir den Löwenanteil der Einrichtung angeschleppt. Äh nein, anschleppen lassen. Drei Möbelpacker, die körperlich genauso aussahen wie die Schränke, die sie aus dem Laster nach oben geschafft haben, waren den ganzen Tag damit beschäftigt Möbel aus dem 3. Stock von Haus A in den 4. Stock von Haus B zu bringen. Haus B hat dabei wenigstens einen Aufzug.

Und er war die ganze Zeit so verdammt entspannt…und ich so verdammt neidisch. Im Endeffekt hat mein unbedeutender Mini-Umzug nämlich genau eine Stunde gedauert, alle haben mich komisch angeguckt und am Schluss ausgelacht.

Wir waren schnell. Es war schon nach 3 rekordverdächtigen Tagen eine richtige Wohnung. Kisten waren ausgepackt, Bilder hingen an den Wänden, die Pappe war weg …

Boah, das Schlimmste am Umziehen ist die Pappe. So was besch…

Egal, es gibt Dinge über die will man nicht schreiben! Nachdem wir die Pappe also in den Altpapier-Container verbannt und die erste Portion unserer geliebten Spaghetti Bolognese gekocht haben, (ja, selbst gemacht) sind wir angekommen.

Aber ihr kennt das sicher, es bleiben immer noch die Kleinigkeiten, die kein Mensch braucht, niemand Lust drauf hat, die aber irgendwie gemacht werden müssen.

Unsere…. äh nein Stopp, das ist meine Challenge. Ich bin hier gerade Einzelkämpfer und ich will den Ruhm für mich alleine. Draußen zieht ein Gewitter auf, der Mann ist beruflich außer Haus und leider fällt mir auch sonst keine Ausrede ein, mit der ich mich vor dem was jetzt kommt, drücken könnte.

Also MEINE Kleinigkeit liegt total unschuldig auf dem Boden und macht keine Anstalten sich von selbst zu ordnen. Ein Berg voll Kabel. Bäh, hilft ja alles nix.

Blog_Kabel

Wo der Berg herkommt? Ich bin raus. Er ist schuld! Ich lebe mit einem Technik-Liebhaber zusammen. Und er ist nicht einfach nur ein Technik-Freak, er ist DER Technik-Freak! Es gibt wenig was wir nicht haben und sich nicht irgendwo anschließen oder mit irgendetwas verbinden lässt.

Hier sitze ich jetzt also auf dem Boden und fummele Verlängerungs-, Strom-, und Netzwerkkabel auseinander, sortiere Mehrfachsteckdosen, HDMI Kabel und sammele lose Adapterstecker.

Merkt ihr was? Es ist nicht spurlos an mir vorbeigegangen, ich hab schon gelernt.

Jedes einzelne Kabel wird korrekt aufgerollt. Und ich mache das sehr korrekt, ich habe nämlich gegoogelt. Kabel aufrollen ist echt eine Sache für sich. Wie es am einfachsten und besten funktioniert, könnt ihr euch in dem Youtube-Video hier ansehen.

Gesellschaft leistet mir gleich das Gewitter, es kommt nämlich immer näher. Gewitter sind toll! Unter einer Voraussetzung…

Ich muss in geschlossenen Räumlichkeiten, vorzugsweise meinem zu Hause oder in einem Auto sitzen. Gewitter gucken macht echt Spaß, vor allem wenn es dunkel ist. Dann mach ich alle Lichter aus und kann ewig am Fenster sitzen. Meine bessere Hälfte sagt immer, ich sei bekloppt, weil ich die ganze Zeit in den Himmel starre und mich total freue, wenn was passiert. Aber damit muss er jetzt leben.

Womit er allerdings nicht leben kann, ist die Tatsache, dass all seine elektronischen Freunde, Spielereien und Geräte im „freien Schussfeld“ des Blitzes stehen.

Gewitter und technische Geräte sind so ein Thema für sich. Meine Mama hat sich bei meiner Schwester und mir immer unbeliebt gemacht. Und insgeheim glaube ich auch bei meinem Papa, vor allem wenn gerade die Sportschau oder Ähnliches lief. Aber das würde er natürlich niemals zugeben. Jedes Mal wenn ein Gewitter aufzog, mussten wir von unseren Stereo-Anlagen, der Spielekonsole, dem Fernsehen und Computer den Stecker ziehen. Also im Prinzip von allem, was zur Unterhaltung beigetragen hat, wenn es aus Eimern schüttete und man eh nicht vor die Tür konnte. Absolut verzwickte Situation.

Für meinen Technik-Freak kommt das auch definitiv nicht infrage.

Warum auch, denkt der sich. Es gibt Überspannungsschutz. War mir neu, hat mich bislang auch nicht interessiert und ich bin, was das angeht, von meiner Mutter einfach in die falsche Richtung gelenkt worden. Was ist das also?

Überspannungsschutz sind spezielle Steckdosenleisten wahlweise sogar programmierbar und mit Fernbedienung. Das Ganze gibt es auch in Form von Einzelsteckern mit Telefon-, Netzwerk- und TV-Schutz. Die Aufgabe von Überspannungsschutz ist es, schlichtweg die schädlichen Spannungsspitzen und sonstigen Störungen aus dem Stromnetz zu nehmen. Machen die auch, man sollte dabei allerdings auf Produkte von namenhaften Herstellern wie Gembird setzen. Hat Herweck übrigens neu im Programm.

Allerdings wurde mir auch erklärt, dass es nicht die perfekte Non plus Ultra – Lösung gegen jegliche Blitzschäden ist.  Aber ein richtig guter Schutz ist viel besser als gar kein Schutz, und so bleibt die einzige Herausforderung bei einem Gewitter: Guck ich Fernsehen, spiele ich mit der Play Station oder mit der  Wii U? Probleme muss man haben.

Meine Probleme lösen sich langsam, und wenn ich was mache, dann mach ich es richtig. Die Kabel werden nämlich jetzt mit Label the Cable versehen. Klingt gut, oder?! Danke an Kollege Maik Perzl, du trägst ab sofort bei uns zu Hause zur Ordnung bei.

Label the Cable kann meine Kabel bündeln und kennzeichnen. Mit den kleinen Helfern wird jedes einzelne Kabel beschriftet und übersichtlich und dauerhaft geordnet. Tschüss heilloses Durcheinander!

Hochgradig professionell wird es mit der kleinen P-Touch Version von Brother. Damit kann man easy und schnell kleine Etiketten und Schilder ausdrucken. Wenn man einigermaßen regelmäßig was zu beschriften hat, ist das Handheld-Beschriftungssystem eine gute Sache und für wirklich kleines Geld zu haben.

Das ist übrigens auch die perfekte Lösung für das Kabelchaos oder eigentlich schon Kabelmassaker hinter den TV-Wänden. So behält man wenigstens ein bisschen die Orientierung und verliert nicht die Übersicht und Nerven beim Suchen von „DEM“ Kabel. Findet auch die bessere Hälfte gut.

Und da sitz ich jetzt. Im Büro/Gästezimmer/Raum ohne passenden Namen auf dem Boden und beschäftige mich mit verbundenen Drähten, die sich nur schwer voneinander trennen können.

Sau toll, macht echt Spaß…ich kann mich kaum halten, solltet ihr unbedingt mal ausprobieren. Und wenn´s euch genauso gefällt, treffen wir uns einmal die Woche und sortieren gemeinsam Kabel. Nicht!!