Nicht ohne mein Handy? Doch! Ein Selbstversuch.
Gerade vor wenigen Tagen veröffentlichte der BITKOM aktuelle Zahlen zum Thema Smartphone, wonach der Satz: „Nicht ohne mein Handy“ für die meisten Menschen gilt. Laut BITKOM verließen noch vor gerade mal zwei Jahren zwei Drittel (62 Prozent) aller Handy-Besitzer ihr Zuhause nur mit ihrem Mobiltelefon, heute sind es schon drei Viertel (75 Prozent). 48 Millionen Bundesbürger haben ihr Handy immer dabei. Ich gehöre dazu. Ich würde, wenn ich rauchen würde, nicht einmal zum nächsten Zigarettenautomaten ohne mein Smartphone gehen.
Ich werde einen Selbstversuch wagen. Eine Woche ohne mein derzeitiges Smartphone: ein iPhone 5. Zugegeben, nicht so ganz freiwillig, denn mein iPhone ist ein Fall für den Apple Service. Nachdem alle Neustarts und Wiederherstellungsversuche, die ein Software- oder Dummer-User-Problem ausschließen sollen, nicht gefruchtet haben, liegt wohl doch ein Hardware Problem vor. Vielleicht ein simpler Wackelkontakt, wer weiß? Ich höre meine Gesprächspartner nämlich nicht mehr. Nur noch über Freisprechen und das ist doof. Jedenfalls werde ich es jetzt einschicken. Auf die harte Tour – also nicht mit direktem Austausch, z.B. mit dem Apple Express Support. Sondern Standard. Dies bedeutet mindestens 5 Arbeitstage ohne Gerät… d.h. für mich wohl auch ein Wochenende ohne iPhone. Puh.
Gestern, nach ersten Gespräche mit dem Apple-Support, als noch ein Rest Hoffnung bestand, schossen nach ersten Panikattacken auch mögliche Lösungsversuche durch mein Hirn. Rettungsanker Kollegin Katrin: „Okay, Katrin, besorg mir auf der IFA ein BlackBerry für eine Testwoche. Oder das neue Sony Ultra Z, ja, ich weiß, du testest es gerade… egal, dann testen es zwei Leute.“ Gleichzeitig kam mir die BITKOM Meldung in den Sinn. Und die Frage, ob es mal eine Woche ohne Smartphone ginge. Für immer nein, aber eine Woche, das muss zu schaffen sein. Da saß ich also – und wartete auf den Rückruf vom Apple-Support, der mein Schicksal besiegeln sollte. Meine Hände hielten das Smartphone ganz fest. Ein Verlustgefühl beschlich mich. „Bitte Apple-Mann, ruf nicht an, bitte.“ Leider, auf die Jungs ist Verlass. Die Tage kommt der Kurier und holt es ab. Jetzt heißt es warten.
Vielleicht schaue ich mir dann die Tage die Installation iTrust vom in Saarbrücken ansässigen Künstler Ludwig Schmidtpeter an, die sich mit dem Thema „Streicheltelefon“auseinandersetzt.
Falls ich es schaffe, das Haus zu verlassen.
Also Leute, ich bin ab Kurierabholung nur noch per Festnetz, Mail oder persönlich zu erreichen. Immerhin, das ist doch was. Ich werde berichten, wie es läuft.